
Lori B. hat vor kurzem (oder vor längerem) diesen Artikel geschrieben, in dem sie ihren braven Mann lobt, der die Outfitbilder für ihren Blog knippst. Gleich dachte ich auch an den unbesungenen Helden meines Blogs, mein braver Mann, der inzwischen sogar fragt: „Und willst du gleich ein Bild für den Blog?“, wenn ich ihm was frisch Genähtes vorführe.
Ich bin kein großer Fan vom fotografiert werden, und komme mir in der Öffentlichkeit mächtig doof vor, aber mein Mann treibt mich immer an, noch ein paar mehr „zur Auswahl“ zu machen. Was sicher auch daran liegt, dass ich oft ihn anmeckere wenn kein Bild passt. Der Gute mag halt lieber Landschaften und neuerdings Babies ablichten, da muss man nicht darauf achten, ob ein BH-Träger sichtbar ist oder ob der Rock hinten blöde Falten wirft.
Ohne ihn wäre der Blog Bilder von mir vor der Wohnzimmertür mit der Kamera in einem blöden Winkel auf dem Schreibzimmertisch. Und ohne seine DSLR wären sie auch noch leicht unscharf.
Also dankeschön, mein unbesungener Held hinter der Kamera.
Vielen, vielen Dank für deine Ode an die unsichtbaren Knipser, zu denen ich auch gehöre ;)
„Ich bin kein großer Fan vom fotografiert werden, und komme mir in der Öffentlichkeit mächtig doof vor, aber mein Mann treibt mich immer an, noch ein paar mehr “zur Auswahl” zu machen. Was sicher auch daran liegt, dass ich oft ihn anmeckere wenn kein Bild passt.“
Das kommt mir doch seeeeehr bekannt vor. Dazu muss man halt auch sagen, dass Modefotografie nicht so easy ist. Man muss das Model so dirigieren, dass die Kleider gut fallen und toll aussehen, es sollten die Details zu sehen sein (auch die Schuhe…), oft sind Kleider schwarz oder aus anderen dunklen Stoffen (sehr ungünstig), wir Amateure arbeiten in der Regel ohne Assistenten und Blitzanlage, haben keine abgeschotteten Locations oder gar ein Studio.
Und dann ist es wirklich nicht ohne, ein bewegtes Motiv dynamisch, originell, gut aussehend und technisch einwandfrei (Schärfeverlauf, Bildaufteilung, Belichtung, Bildausschnitt – und was man sonst noch falsch machen kann) auch noch freigestellt vor einem unscharfen Hintergrund in Szene zu setzen. Da braucht man einfach auch eine gewisse technische Ausrüstung (Systemkamera mit Teleobjektiven zum Beispiel). Und natürlich neben ein bisschen Begabung viel Erfahrung und handwerkliches Know-how! Hat auch nicht jede(r), jedenfalls nicht von Anfang an.
Und nein: Motivprogramme helfen nur bedingt weiter. Und wenn das Foto nix ist, dann kann auch Fotoshop oder Gimp nichts mehr retten. Wie sagt ein Kumpel immer: aus einer Kuhblume kannste keine Rose machen.
Dazu kommt: Das Model ist eben meist keines, sondern eine ganz normale Frau, die das Modeln eben nicht gelernt hat und damit auch keine Erfahrung hat, sondern sich im Normalfall eher ungern fotografieren lässt. Was man meist dann auch auf den Fotos sieht. Frau sollte schon Lust haben, sich auf die Kamera einzulassen und ein bisschen Geduld mit dem Knipser haben – auch wenn es kühl ist und andere Menschen in der Nähe sind und der Fotograf ein bisschen länger braucht für seine Bilder ;)
Alles also nicht so einfach für Model und Fotograf – aber beide können lernen und gemeinsam das Ergebnis verbessern. Ich lese als Nähnerd-Ehemann ja in der Community mit und ich finde es bemerkenswert, dass es in vielen Nähblogs mittlerweile doch sehr gute Fotos zu sehen gibt – etliche sehr gut gestaltet in einen sehr persönlichen sympatischen Stil, manche bereits auf professionellem Niveau. Allerding s Und ich finde auch, dass die technische und gestalterische Qualität der Fotos sich bei denen, die viel und auch originell bloggen, sehr entwickelt hat.
Herzliche Grüße,
Ralf
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Und dass hier kein Missverständnis entsteht: Der Satz mit Kuhblume und Rose bezieht sich natürlich auf die technischen Aspekte des fotografischen Ergebnisses (verwackelt, unscharf, total schief, schlechter Bildausschnitt, langweilig inszeniert, fehlbelichtet, eigenartiger Hintergrund etc.), nicht auf das Model. Dass man das in dem Kontext missverstehen könnte, fiel mir leider erst auf, als ich den Kommentar abgeschickt hatte.
Grüße,
Ralf
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Haha, dachte mir schon. Model ist sie keins, aber eine Kuhblume. Na, wenn dass dein Nähnerd mal liest… Welcher Nähnerd ist es denn, wenn man fragen darf?
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Schöner Text! Und schön dass dein mann dich so unterstützt und schöne Fotos macht! Also ein großes Lob an ihn!
Liebe Grüße
Katharina
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Ich bin erst heute auf diesen Beitrag gestoßen und danke Dir dafür. Ja, auch mein Mann arbeitet indirekt an dem Blog mit indem er Fotos macht. Auch er fragt schon:“Soll ich das für den Blog fotografieren?“ Meistens wenn meine Haare in alle Richtungen stehen oder ich Wollsocken an den Füßen habe statt Schuhen und mein neues Teil nur schnell zeigen wollte. :)
Ich finde es irgendwie blöd zu possieren was aber notwendig ist, er ist kein Fotograf, so schauen unsere Bilder leider auch aus…wir üben noch. ;)
Meine Tochter hingegen hat echt ein Händchen und macht recht gute Fotos von mir. Ohne jeglichen technischen Schick Schnack.
Die einzige Nachbearbeitung die ich mache, ich verpixel das Gesicht und manchmal schneide ich die Ränder etwas zu.
Anderseits warum bei den Fotos einen Anspruch auf Perfektion haben den wir weder mit unserer Figur noch bei unsere Bekleidung einlösen können. Wir sind normale Frauen mit selbst gemachter Bekleidung und unsere Fotos sind vom Hobbyfotografen gemacht. Das ist gut so!
In diesem Sinn ein Dankeschön an alle knipsenden Ehemänner!
LG
Teresa
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Schon lustig, dass wir so ungern posieren, und trotzdem so bilderlastige Blogs haben. Ich hoffe ja, dass es irgendwann profimäßig leicht wird.
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Nur bilderlastig würde ja noch gehen, ich habe früher über meinen Garten gepostet. Da habe ich selber die Fotos gemacht und war auf keinem selber zu sehen. :) das war kein Problem. Aber auf jedem Foto selber drauf zu sein das ist ja das Problem. Irgendwann werden wir uns als Model fühlen, das wird ein Spaß!
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